Wilhelm Tell - Kampf der Laubbläser
Der Kampf um den perfekten Moment Nach einem langen Arbeitstag fuhr ich durch Küssnacht und entschied, bei der Hohlen Gasse vorbeizuschauen. Ich hatte eine klare Vision im Kopf: ein Foto, das die herbstliche Magie dieses besonderen Ortes einfängt – das leuchtende Laub auf dem Weg, das die Atmosphäre der Geschichte untermalt. Doch schon aus der Ferne hörte ich die Laubbläser – ein leises Dröhnen, das sich unaufhaltsam näherte. Als ich die Hohle Gasse erreichte, sah ich mein Motiv: genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch ich wusste, dass die Zeit knapp war. Die Arbeiter kamen von der Tellkapelle und arbeiteten sich unaufhaltsam in meine Richtung vor. Hektisch stellte ich mein Stativ auf, justierte die Kamera und versuchte, die Szene einzufangen, bevor alles zerstört wurde. Das Dröhnen wurde immer lauter, und als ich mich umdrehte, stand plötzlich ein Mitarbeiter mit seinem Arbeitsgerät direkt hinter mir. Mit einem fragenden Blick und dröhnendem Laubbläser stand er da. Ich fragte ihn höflich, ob er einen Moment warten könnte, damit ich das Foto zu Ende bringen könne. Zu meiner Überraschung zündete er sich ohne Worte eine Zigarette an, legte eine kurze Pause ein und gab mir genau die Minuten, die ich brauchte. Kaum hatte ich mein Stativ vom Weg genommen, begann die Maschine ihr Werk – das Laub wurde fortgeblasen, die herbstliche Szene war dahin. Es war ein Moment, der mir bewusst machte, wie flüchtig und entscheidend Sekunden in der Fotografie sein können. Manchmal hängt alles von einer kleinen Pause, einer winzigen Entscheidung oder einer Minute ab – und dieser Moment entschied über das Gelingen meines Fotos.
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